Niedermoore wie das Donaumoos sind einmalige Naturlandschaften. Aber in ihnen steckt noch deutlich mehr. Im wörtlichen Sinn. Moore speichern große Mengen CO2 – im Naturzustand. Durch Trockenlegung zur Landwitschaftlichen Nutzung wird das Kohlendioxyd wieder freigesetzt. Mit verheerenden Folgen. Klar ist aber auch: Die Moore zu erhalten ist nur möglich wenn alle am selben Strang ziehen. Mehr Natur – ohne die Landwirte zu sehr zu belasten. Wie dieser Spagat gelingen kann soll jetzt das Projekt MOORuse zeigen.
Der Begriff Niedermoor ist heute fast noch zutreffender als noch vor nicht einmal 200 Jahren. So hoch lag damals das Donaumoos. Seit dem ist die Landschaft hier um fast 3 Meter abgesunken. Und tut es noch weiter. Hier in Ludwigsmoos ist das nicht nur am sogenannten Donaumoospegel deutlich zu beobachten.
Der Prozess schreitet fort, und ist zum großen Teil Hausgemacht.
Sobald Luft in den Moorkörper gelangt, werden erhebliche Mengen des Treibhausgases freigesetzt. Im Donaumoos gehen die Wissenschaftler, inklusive der Freisetzung weiterer Stoffe wie von Methan und Lachgas, von ca. 400.000 Tonnen pro Jahr aus. Ziel des Moorschutzes ist es den Torf zu bewahren und die Freisetzung von CO2 zu verhindern. Das fonktioniert allerdings nur, wenn Politik, Forschung und Landwirtschaft an einem Strang ziehen.
Gelingen soll das nicht zuletzt durch sogenannte Paludikulturen. Das sind Pflanzen, die im Gegensatz zu mais oder Getreide auch auf den feuchten Moorböden gedeihen. Hier an der sogenannten MoorUse Forschungsfläche bei Lampertshofen, betrieben von der Landesanstalt für Landwirtschaft, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und dem Donaumooszweckverband, sind das Rohrglanzgras, Seggen und Rohrkolben. Zum einen lassen sich diese Pflanzen, ähnlich wie der Mais, energetisch verwerten. Deutlich mehr versprechen sich die Verantwortlichen aber von einem anderen Ansatz. Die Gräser eignen sich hervorragend zur Herstellung von Papierersatz und Dämmstoffen.
Win-Win Situation für Natur und Landwirtschaft
Diese Nutzung hat zudem den Vorteil, dass das in den Pflanzen gespeicherte CO2 weiter gebunden bleibt. Die Idee ist nicht neu, dennoch steht das Projekt gerade erst am Anfang.
Bis 2030 soll eine Wiedervernässung von 2000 Hektar Donaumoos erfolgen. Viele Landwirte in der Umgebung schlagen bereits Alarm. Das Projekt soll den Spagat schaffen zwischen Naturschutz und Landwirtschaftlicher Nutzung.