Ende September ist Böhming bei Kipfenberg traditionell ein Wochenende lang im Lamm-Fieber. Denn am letzten Septemberwochenende ist es Zeit für den Lammabtrieb. So auch in diesem Jahr. In die Rolle des Schäfers durfte diesmal der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl schlüpfen.
Alle Schäfchen zu zählen gestaltete sich am Samstag in Böhming eher schwierig. Denn schnellen Schrittes lief die Schafsherde von der Altmühlbrücke bis zur Wiese in der Nähe des Festzeltes. Als Nachwuchs-Schäfer war heuer der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl im Einsatz. Für ihn war es aber nicht das erste Mal.
Im Großen und Ganzen ist die Schafsherde dem Festzug brav hinterhergelaufen. Die Begrüßung im Festzelt übernahm die zweite Bürgermeisterin des Marktes Kipfenberg, Sabine Biberger. Bereits zum 18. Mal fand der Lammabtrieb in Böhming statt. Jedes Jahr geht es seitdem darum, auf das Projekt „Altmühltaler Lamm“ aufmerksam zu machen.
Eine große Rolle spielte auch das Thema Wolf. Für Erich Neulinger, dem Vorsitzenden des Vereins der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal, sei es absurd, ein teilweise übergriffiges Tier zu schützen. Von der Politik wünsche er sich deswegen, dass Wölfe einfacher entnommen werden dürfen. Besonders wichtig sei das im Hinblick auf den Wolfsnachwuchs bei Eichstätt.
Reinhard Brandl versteht Neulingers Bedenken. Von Seiten der Politik aus möchte er den Hüteschäfern mehr Sicherheit geben.
Beim Lammabtrieb gab es aber nicht nur echte Schafe zu sehen: Auf dem Woll- und Handwerkermarkt, der die Veranstaltung jedes Jahr umrahmt, fanden sich Schafe in allen Formen und Farben. Damit möglichst viele Besucher zum Lammabtrieb kommen können, ist die Veranstaltung gleich zweitägig.
Für die Schafe geht’s nach dem Lammabtrieb ins Winterquartier. Dort bleiben sie bis zum Lammauftrieb im Mai.