Di, 06.10.2020 , 13:47 Uhr

Audi Prozess – Ingenieur belastet Stadler

„Alle wussten Bescheid“ – Im zweiten Prozesstag im Audi-Dieselprozess kam es bei den Aussagen der Angeklagten zu gegenseitigen Beschuldigungen. Am Vormittag äußerten sich die Verteidiger von drei der insgesamt vier Angeklagten.

 

Um 9:19 Uhr eröffnete Richter Stefan Weigert den zweiten Verhandlungstag im Audi-Diesel-Prozess vor dem Münchner Landgericht. Schon im Vorfeld war klar: Es wird zu gegenseitigen Schuldzuweisungen der Angeklagten kommen.

 

Den Anfang machte der Mitangeklagte und ehemals leitende Motorentwickler Giovanni P., er lies über seinen Anwalt Walter Lechner verlauten:

 

„Herr P. wurde zu einer Galionsfigur dieses Prozesses!“ Er leide psychisch und physisch. Er wurde behandelt „als hätte P. die Entscheidung getroffen, diese Diesel-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen“.

 

Jeder habe zu allen Zeiten gewusst, dass auf Rolle und Straße unterschiedliche Werte herausgekommen seien, so Lechner weiter. Sämtliche Anweisungen seien von der Konzernspitze gekommen. Damit belastete der Motorenentwickler auch den früheren Audi-Chef Rupert Stadler.

 

Stadler-Anwälte fordern Abtrennung des Verfahrens

 

Wiederspruch kam von Seiten des ehemaligen Motoren-Entwicklungschefs Wolfgang Hatz.

 

„Herr Hatz wurde zu keinem Zeitpunkt über Manipulationen informiert“, sagte dessen Verteidiger Gerson Trüg.

 

Stadler soll den Verkauf betroffener Fahrzeuge in Europa nicht gestoppt haben, obwohl er spätestens seit 2015 vom Skandal wusste, so der Vorwurf. Es wird mit einem Verfahren bis Dezember 2022 gerechnet.

 

(sk)

 

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